Donnerstag, 12.09.2024
10:45 - 12:15
Hörsaal 4 CC
S224
Die PromeTheus-Studie: Prävention von Funktions- und Mobilitätseinbußen zur Förderung der Teilhabe älterer Menschen mit (Pre-)Frailty
In einer alternden Gesellschaft werden Präventionsmaßnahmen benötigt, um die Funktionalität und Selbstständigkeit von älteren Menschen möglichst lange zu erhalten. Strukturierte Präventionsprogramme, die gezielt den Übergang von Frailty zur Abhängigkeit im höheren Alter adressieren und flächendeckend in Deutschland verfügbar sind, fehlen in der Routineversorgung jedoch bisher. Im Projekt „PromeTheus – Prävention für mehr Teilhabe im Alter“ wurde die Umsetzung und (Kosten-)Effektivität einer neuen, multifaktoriellen, interdisziplinären Intervention für ältere, zu Hause lebende Menschen mit (Pre-)Frailty im Rahmen einer multizentrischen, randomisierten, kontrollierten Studie (RCT) evaluiert. Übergeordnetes Ziel der PromeTheus-Intervention war es, den Funktionsverlust aufzuhalten, die Selbstständigkeit zu erhalten und den Pflegebedarf zu verhindern bzw. zu reduzieren. Die 12-monatige Intervention umfasste ein physiotherapeutisch begleitetes Heimtraining als obligatorische Kernkomponente sowie bei Bedarf zusätzliche fakultative Beratungsleistungen zu Wohnraum und Hilfsmitteln, Ernährung, Alltagsbewältigung und sozialen Gruppenangeboten. Bei der Umsetzung wurden bereits bestehende Strukturen und Leistungen des deutschen Versorgungssystems in die Intervention eingebunden (z.B. Sozialer Dienst und Ernährungsberatung der AOK Baden-Württemberg). Die PromeTheus-Intervention wurde im Zeitraum von Mai 2021 bis November 2023 an drei Standorten in Baden-Württemberg (Stuttgart, Heidelberg, Ulm) auf seine Wirksamkeit hinsichtlich der Prävention von Funktions- und Mobilitätseinbußen zur Förderung der Teilhabe älteren Menschen mit (Pre-)Frailty getestet sowie durch eine gesundheitsökonomische Analyse und Prozessevaluation begleitet. Im Rahmen des Symposiums werden die ersten Projektergebnisse präsentiert und praxisorientiert diskutiert. Im Einzelnen behandeln die Vorträge (1) die Erfahrungen der Teilnehmenden und Physiotherapeut*innen mit der PromeTheus-Intervention (Grüneberg et al.), (2) die Ergebnisse der Mixed-Methods-Prozessevaluation zur Implementierung der PromeTheus-Intervention (Schäufele et al.), (3) die Effekte der PromeTheus-Intervention auf die Funktionalität, Mobilität und körperliche Kapazität (Rapp et al.) sowie (4) die Kosteneffektivität der PromeTheus-Intervention (Gottschalk et al.).
Moderation: C. Werner, Heidelberg; T. Fleiner, Köln; J. M. Bauer, Heidelberg