Freitag, 13.09.2024

16:00 - 17:30

Hörsaal 4 Bode

S337

Interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflege und Sozialer Arbeit in der stationären Langzeitpflege – Soziales Wohlbefinden der Bewohner:innen als gemeinsamer Ausgangspunkt?

Der Personalmix in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege sollte wesentlich intendieren, die Kompetenzen der jeweiligen Berufsgruppen so in Einklang zu bringen, dass die Lebensqualität der Bewohner:innen verbessert wird (z. B. Brandenburg & Kricheldorff 2019). Eine relevante Dimension in Modellen von Lebensqualität im Alter ist das soziale Wohlbefinden (z. B. Kelley-Gillespie 2009). Für die Förderung des sozialen Wohlbefindens von Bewohner:innen ist die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflege und Sozialer Arbeit von besonderer Bedeutung. Denn diese Professionen sind im Alltag stationärer Pflegeeinrichtungen wesentlich an dem Aufbau und der Vermittlung sozialer Beziehungen beteiligt. Ihre Kompetenzprofile ergänzen sich bestenfalls wirksam, sie implizieren jedoch zugleich unterschiedliche Handlungslogiken, die auch zu einem ‚Säulendenken‘ führen können, welches zu wenig an einem gemeinsamen, bewohner:innenorientierten Handeln ausgerichtet ist (Bleck et al. 2020). Zudem ist das professionelle Handeln von Pflege und Sozialer Arbeit unlängst mit veränderten Rahmenbedingungen konfrontiert, die auch Voraussetzungen zur interprofessionellen Förderung des sozialen Wohlbefindens von Bewohner:innen bedingen (z. B. Einführung zusätzlicher Betreuungskräfte, Personalbemessung in der Pflege, zunehmender Fachkräftemangel). Es lohnt also ein aktueller Blick auf fördernde und hemmende Faktoren der Zusammenarbeit zwischen Pflege und Sozialer Arbeit unter Berücksichtigung des sozialen Wohlbefindens als – möglichen – gemeinsamen Ausgangspunkt. Die Vorträge des Symposiums stellen schwerpunktmäßig einerseits Bezüge zum ‚sozialen Wohlbefinden‘ und andererseits zur ‚Kooperation‘ jeweils aus Sicht der Pflegewissenschaft und der Wissenschaft Soziale Arbeit her und möchten zu einer offenen – (selbst)kritischen wie konstruktiven – interdisziplinären Diskussion beitragen.

Literatur:

Bleck, C., Schultz, L., Conen, I., Frerk, T., Henke, S., Leiber, S. & Fuchs, H. (2020). Selbstbestimmt teilhaben in Altenpflegeeinrichtungen. Empirische Analysen zu fördernden und hemmenden Faktoren. Baden-Baden: Nomos.

Brandenburg, H. & Kricheldorff, C. (2019). Einleitung. In H. Brandenburg & C. Kricheldorff (Hrsg.), Multiprofessioneller Personalmix in der Langzeitpflege (S. 9-20). Stuttgart: Kohlhammer.

Kelley-Gillespie, N. (2009). An integrated conceptual model of quality of life for older adults based on a synthesis of the literature. Applied Research Quality Life, 4, 259–282.

Moderation: C. Bleck, Düsseldorf; H. Brandenburg, Witten

16:00
Soziales Wohlbefinden in der Langzeitpflege aus pflegewissenschaftlicher Sicht – Eine Metasynthese qualitativer Studien
S337-1 

T. Boggatz; Deggendorf

16:20
Zum Aufgaben- und Kompetenzprofil Sozialer Arbeit in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege – Soziales Wohlbefinden als Gegenstand?
S337-2 

C. Bleck; Düsseldorf

16:40
Konstruktive Konfliktkultur als Schlüssel zur Transformation – Professionelles Selbstverständnis als Gelingensfaktor interprofessioneller Zusammenarbeit
S337-3 

K. Bieler, S. Frewer-Graumann; Siegen, Münster

17:00
Multiprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen – Barrieren und Gelingensfaktoren!
S337-4 

H. Brandenburg; Witten

Zurück