Mittwoch, 11.09.2024

14:00 - 15:30

Hörsaal 5 CC

S125

Schritt für Schritt Mobilität fördern: Erfahrungen aus und mit der Praxis

Die Fähigkeit sich fortzubewegen, stellt für ältere Menschen eine zentrale Fähigkeit dar, um ihren Alltag (teil-) selbstständig gestalten und so lange als möglich zuhause leben zu können. Aber auch nach Umzug in eine stationäre Pflegeeinrichtung ist es von essentieller Bedeutung, dass die betroffenen Personen Bewegungskompetenzen möglichst erhalten oder gar wiedererlangen.

Es gibt eine Vielzahl an national wie international evaluierten Interventionsprogrammen, wie etwa das weltweit etablierte LiFE Programm (Weber et al. 2018). Allerdings zeigt sich in Beobachtungen in der pflegerischen Praxis, dass diese Programme kaum etabliert sind und zudem im Alltag die Mobilität der pflegebedürftigen Personen nur wenig unterstützt wird. Die Forschungsprojekte PEBKO (2019-2021) und IKK-PEP (seit 2022) gehen daher der übergeordneten Frage nach, warum diese Interventionen so wenig zur Anwendung kommen und wie darüber hinaus der Alltag in der stationären und teilstationären Pflege bewegungsförderlich gestaltet werden kann. Die grundlegende These ist, dass die Kombination aus vielen kleinen Alltagsbewegungen und Durchführung von multimodalen Interventionsprogrammen Verschlechterungen der Mobilität vorbeugen oder zumindest teilweise wieder umkehren können.

Die Beiträge in diesem Symposium beschäftigen sich daher zunächst mit dem „Endstadium“ von Mobilitätsverschlechterungen, der Ortsfixierung und Bettlägerigkeit. Anhand der Beobachtungen im Feld und der vorliegenden Evidenz wird der aktuelle Wissensstand zu diesen Phänomenen dargestellt. Die darauffolgende Präsentation fasst die typischen Probleme und Stolpersteine hin zu einem mobilitätsfördernden Alltag zusammen und zeigt mögliche Lösungen auf. Im dritten Beitrag werden die Ergebnisse einer auf Kinästhetik basierenden Intervention dargestellt. Dabei steht die Frage im Fokus, wie sich die Einführung von Kinästhetik auf den Mobilitätsstatus und die Lebensqualität der Bewohner*innen auswirkt. Zu guter Letzt wird die Frage erörtert, inwiefern diecTagespflege eine wichtige Rolle bei der Erhaltung von Förderung der Mobilität bei älteren, bereits leicht bis mittelschwer pflegebedürftigen Personen spielen könnte, insbesondere auch, um so einem Einzug in die stationäre Langzeitpflege vorzubeugen.

Literatur

Weber et al. (2018): Feasibility and Effectiveness of Intervention Programmes Integrating Functional Exercise into Daily Life of Older Adults. A Systematic Review. Gerontology 64 (2), S. 172–187. DOI: 10.1159/000479965.

Moderation: R. Wolke, Esslingen; J. Marx, Esslingen

14:00
Bettlägerigkeit & Ortsfixierung: Wissensstand und Umsetzung handlungsleitender Konzepte
S125-1 

B. Berger, F. Graeb, R. Wolke; Esslingen

14:20
Hindernisgründe der Bewegungsförderung in der Langzeitpflege
S125-2 

F. Graeb, B. Berger, R. Wolke; Esslingen

14:40
Mobilitätsförderung in der Langzeitpflege – Wirkungsevaluation einer mit Kinästhetik konzipierten Intervention
S125-3 

P. Reiber, G. Essig, R. Wolke; Esslingen

15:00
Bewegte Tagespflege: Die Tagespflege als wichtiger Präventionsbaustein zum Erhalt der Mobilität und Alltagskompetenz?
S125-4 

F. Graeb, B. Berger, R. Wolke; Esslingen

Zurück