Donnerstag, 12.09.2024

10:45 - 12:15

Hörsaal 6 Bode

S229

Teilhabechancen und -risiken versorgender Angehöriger von Menschen mit Demenz (MmD)

Mit der Alterung der Gesellschaft wird der Bedarf an formellen und informellen Pflegeleistungen weiter steigen, da ein hohes Alter das Risiko pflegebedürftig zu werden, erhöht. In Deutschland werden ca. 85% aller Pflegebedürftigen zu Hause, überwiegend nur von ihren Angehörigen, versorgt. Mit der Übernahme von informeller Pflege gehen Verbundenheit und die Bereitschaft einher, sich um das Wohlbefinden einer anderen Person zu kümmern. Jedoch bedeuten die Pflegeübernahme und damit verbundene soziale oder gesundheitliche Einbußen oft ein Teilhaberisiko für die versorgenden Angehörigen. Im Symposium werden Teilhabechancen und -risiken versorgender Angehöriger von MmD in den Fokus genommen. Dabei wird von einem breiten, mehrdimensionalen Teilhabebegriff ausgegangen. Der Beitrag von Frewer-Graumann führt einführend in den Teilhabebegriff, wie er im Symposium genutzt wird ein, um darauf aufbauend aufzuzeigen, welche Strategien versorgende Angehörige zur Alltagsbewältigung anwenden und inwiefern diese dazu dienen, Teilhabechancen zu generieren, aufrechtzuerhalten oder zu verhindern. Der Beitrag von Neubert trägt zu einem tiefergehenden Verständnis für die familiären Beziehungen und Funktionsweisen von Familiennetzwerken bei. Hierzu werden zunächst ihre Akteure und Aufgaben betrachtet sowie ihre Bedeutung für die versorgenden Angehörige skizziert. Als Assessment ist das mehrdimensionale Konstrukt der Familienfunktionalität geeignet, um Verhaltensweisen und Problembereiche von Familiennetzwerken zu identifizieren. Darüber können Maßnahmen abgeleitet werden, die die Teilhabechancen von versorgenden Angehörigen von MmD fördern. Rademacher et al. berichten in ihrem Beitrag aktuelle Daten aus einem quantitativen Survey (PreBeDem) zur häuslichen Versorgung bei Demenz. Sie fokussieren insbesondere die Perspektive von versorgenden Angehörigen in Bezug auf Risiken und Chancen der sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe: dargestellt werden das Erleben von Belastung sowie positive Aspekte der Sorgearbeit, Beziehungsqualität, Selbstwirksamkeit sowie soziale Unterstützung und Inklusion. Im Beitrag von Franken et al. werden erste Ergebnisse einer Literaturübersicht zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege im Kontext Demenz vorgestellt und Faktoren diskutiert, die eine Teilhabe behindern oder fördern können.

Moderation: N. Mayer-Wingert, Münster; S. Frewer-Graumann, Münster

10:45
„Man hängt mehr oder weniger alleine“ – Teilhabechancen und -risiken versorgender Angehöriger von Menschen mit Demenz
S229-1 

S. Frewer-Graumann; Münster

11:05
Familien von Angehörigen von Menschen mit Demenz als funktionale Netzwerke verstehen – ein Baustein zur Teilhabe der versorgenden Angehörigen?
S229-2 

L. Neubert; Buxtehude

11:25
Häusliche Versorgungarrangements bei Demenz und Teilhabechancen von Angehörigen – aktuelle Daten aus der Survey-Studie PreBeDem
S229-3 

K. Köhler, A. Rademacher, J. R. Thyrian, B. Holle; Witten, Greifswald

11:45
Vereinbarkeit von Pflege und Beruf für Angehörige in der häuslichen Versorgung im Kontext Demenz – Herausforderungen und Chancen für die soziale Teilhabe
S229-4 

G. Franken, K. Köhler, C. Pinkert, J. Dreyer, B. Holle; Witten

Zurück